Stamm mit Pilzbefall, die Rinde wurde bereits entfernt.
Weißfäule: Zerstörtes Lignin
Weißfäule ist eine in Laubhölzern anzutreffende Farbveränderung mit den charakteristischen fleckigen Bleichzonen. Sie ist auf verschiedene Weißfäulepilze (z. B. Schmetterlingsporling, Zunderschwamm) zurückzuführen. Das Holz wird hierbei durch die Zerstörung des braunen Lignins zonenweise aufgehellt, es kann auch zu weißlichen, gesprenkelten Verfärbungen kommen. Die Holzsubstanz zeigt aber längere Zeit noch keine Veränderung des inneren Zusammenhangs und wird nur leichter, faseriger und stockig.
Pilzgrenzlinien: Lebendige Optik
Eingefasst werden die Bleichzonen der Weißfäule in der Regel von den sich herausbildenden braunen bis schwarzen Pilzgrenzlinien unterschiedlicher Breite, die durch Ablagerung pilzlicher Phenoloxidasen und Anhäufung von feststrukturiertem dunklem Pilzmyzel oder auch durch Oxidation von Nebenprodukten der abgebauten Zellwand entstehen. Die melaninhaltigen Linien mit ihren unterschiedlichen Farbausbildungen und ihrem unregelmäßigen, oft parallelen Verlauf verleihen dem Holz zusammen mit den hellen pilzbefallenen und dunklen nicht angegriffenen Partien ein geändertes und geflecktes Erscheinungsbild, das nach der Oberflächenbehandlung ein marmorartiges Aussehen
Quelle: BM online 2018
Prof. Hans Michaelsen